Donnerstag, 6. September 2012

Wir sind wieder viel zu nah an der Vergangenheit.

Vor wenigen Tagen wurde ein jüdischer Rabbiner auf offener Straße attackiert, seine kleine Tochter anschließend bedroht. Das ist etwas, was in Deutschland keinen Platz hat und nicht vorkommen darf - soweit sind sich alle (abgesehen von 18% Migranten mit antisemitischen Tendenzen - im Gegensatz zu 18% Deutschen mit antisemitischen Tendenzen) einig.

Ganz so einig ist man sich in Deutschland aber nicht darüber, ob man seinen Glauben so ausleben darf, wie man das möchte. Vor Allem das Thema Beschneidung erhitzt die Gemüter: Von Kindesmisshandlung, Verstümmelung und Körperverletzung ist dabei die Rede, von seelischen Verletzungen, von unvorhersehbaren Folgen.

Nun werden solche Diskussionen im Internet bekanntlich nicht unbedingt von denen geführt, die tatsächlich Ahnung davon haben - ich nehme mich da nicht von aus. Tatsächlich stellt sich aber die Frage, wieso genau man denn eine Tradition, die über Jahrtausende bestand hatte, in vielen Ländern auch unter Christen normal ist, ausgerechnet in Deutschland verbieten möchte.

Deutschland ist ein Land, das, wenn auch viele das nicht wissen, ausdrücklich nicht laizistisch ist: Deutschland bekennt sich im Grundgesetz zu christlichen Werten, nicht etwa zu denen der Aufklärung oder denen der allgemeinen Moral. Und genau damit stoßen wir auf des Pudels Kern: Deutschland im 21. Jahrhundert ist zwar unreligiös, geradlinig und rational, hat aber immer noch etwas gegen Dinge, die es nicht kennt. "Wat de Buer ni kennt dat freet he nie!"
Das geht los beim Islam - schließlich warten die Salafisten nur darauf, uns am Stand in der Innenstadt beim Koranverteilen in die Luft zu jagen - über den europäischen Gedanken (Deutsche sind zwar niemals patriotisch, gleichzeitig aber würden sie um keinen Preis jemals nationale Souveränität abgeben!) bis hin eben auch zum Judentum und der Tradition der Beschneidung.

Wirklich traurig aber ist dabei, dass in eben diesem Land eine Umfrage der Forsa ergeben hat, dass rund 40% der Eltern ihre Kinder schlagen, ihnen also, völlig ohne jede religiöse Motivation körperlichen und nachweislich auch seelischen Schaden zufügen. Guten Morgen, Doppelmoral!

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